Wasser, Sonne, Rudern

Dieses Jahr fand die Ruderwanderfahrt nur mit einem Boot statt. Wir ließen uns das Boot Jubilar von dem CfWP einen Monat vor der Fahrt, nach Odersbach/Lahn bringen und starteten von hier. Vier Schüler eine begleitende Mutter und Herr Knöpfel.

Als wir das Boot zu Wasser lassen wollten, stellten wir fest, dass ein Ameisenvolk sich bereits unseres Bootes bemächtigt hatte. Mit tatkräftiger Überzeugungsarbeit mussten wir das Boot wieder in unseren Besitz bringen. Die ein oder andere Ameise besuchte uns noch einmal während der Fahrt, wir grüßten und blieben freundlich.

Am ersten Tag schafften wir es bis zum Jugend- und Wanderheim ESV Runkel in Villmar  Wir besichtigten den Marmorsteinbruch in Villmar, dort erfuhren die Schüler wie früher Marmor gebrochen wurde, wie Marmor entsteht und woher die rote Färbung des Villmarer Marmors kam. Mit mehreren Booten wie in den vorherigen Jahren hätten wir hier nicht anlegen können. Die dicke Jubilar mussten wir in der Strömung treiben lassen und am Ufer gut fest machen. Am Morgen war sie noch da und wir machten uns auf nach Laurenburg. Vorher mussten wir in Runkel Halt machen um in dem besten Eissalon der Region unser zweites Frühstück einzunehmen und die wunderschöne Brücke aus dem 15. Jahrhundert zu bewundern. 

 

Von Runkel fuhren wir weiter Richtung Limburg. Während unserer Mittagspause nahmen wir uns viel Zeit, um den Dom und die Stadt zu besichtigen.  Aber nach der Kultur wurde wieder die Trommel geschlagen damit das Ruderboot uns zum nächsten Campingplatz bringt. Die Temperaturen luden uns immer wieder zum Abkühlen in die Lahn ein. Die nächste Unterkunft fanden wir in Diez, auf einem etwas abseits gelegenen Kanuclub.

 

Die Handhabung der Schleusen, war immer wieder eine schöne Abwechslung. Inzwischen wusste jeder wie die Schleusen zu bedienen waren. Wasser in die Kammer laufen lassen - Obertor öffnen - einfahren - Obertor schließen - Klappen des Obertores schließen - Wasser aus der Kammer abfließen lassen - Untertor öffnen - ausfahren - den Bediener der Schleuse wieder ins Boot nehmen!! und weiter geht es neuen Zielen entgegen. Das Ziel war Laurenburg ein verschlafenes Örtchen im Lahntal. Die Mannschaft schaffte die 22 Kilometer bis Laurenburg trotz der Hitze. Einige Diskussionen  waren untereinander schon mal nötig, aber wenn alle in einem Boot sitzen musss man sich arrangieren. In Laurenburg konnten wir auf einer Terasse mit Blick auf die Lahn und die Burg unser wohlverdientes Abendessen einnehmen. 

 

Für den nächsten Tag mussten wir uns besonders saubere T-shirts anziehen, schließlich fuhren wir durch Bad Ems, einem alt- ehrwürdigen Erholungsbad. Große herrschaftliche Gebäude säumen die Lahn. In Bad Ems konnten wir uns an einem Springbrunnen abkühlen. Der Steuermann war der Meinung, dass derjenige der auf dem ersten Platz sitzt (Ben) eine Abkühlung bräuchte. Letztendlich haben es alle genossen.

Allmählich näherten wir uns dem Rhein, es galt von der Nassauischen Höhe hinunter ins Rheintal zu gelangen. Mittels Schleusen wurden wir herab gelassen. Die Ansichten von den Höhen hinunter waren beeindruckend . Leider gab es eine Unwetterwarnung und alle mussten zusammenhalten und mit größtem Tempo Richtung Lahnstein fahren. In der Ferne sahen wir bereits Blitze herunter kommen, die uns aber noch nicht bedrohten. Im Notfall müssten wir sofort vom Wasser. Die Mannschaft gab alles, aber auf dem letzten Kilometer erwischte uns ein Platzregen, der bis auf die Haut ging. Am Ruderclub in Lahnstein konnten wir in Gabys Wohnmobil Unterschlupf finden, bevor wir das Boot am Ruderclub ablegten.

Ehemalige Mitglieder der SRR ruderten die Jubilar am Wochenende  von Lahnstein zurück nach Köln - Danke.

 

Michael Knöpfel

 

Morgenstimmung an der Lahn